Dummy-Training für Anfänger oder "Wie werde ich ein erfolgreicher Säckeschlepper?"
So Ihr Lieben,
da sich zuhause keiner meine begeisterten Ergüsse über unser erstes richtiges Trainingswochenende in Sachen Dummy anhören mag, müßt ihr jetzt herhalten!
Barbara Bachleitner hat gerufen, und wir (Niko -genannt "der Bauernhirsch"- und meine Wenigkeit) und noch ein paar auswärtige Retrievermenschen, die bereits Dummy-Erfahrung hatten, kamen nach Oberösterreich ins heilige Maria Schmolln zu Barbaras Dummy-Tagen gepilgert.
Zuvor hatte ich mich noch mit einer sündteuren Sportausrüstung (diverse Dummies, Dummytasche, Retrieverleine, Jagdpfeife) professioniell ausgerüstet. Schließlich will man sich gegenüber seinen Trainingskollegen nicht gleich beim ersten Zusammentreffen als blutiger Anfänger outen. ;-)
Blöderweise habe ich dann vor Aufregung die Dummies im Auto liegen lassen, was uns von den schwer bepackten Kollegen in Grün den Kommentar: "Maants Ihr, wir trogn eich eire Dummies?" einbrachte.
Aber schließlich war alles komplett und wir wurden in die Geheimnisse des professionellen Säckeschleppens eingeweiht.
Zur Info:
Bei der Dummy-Arbeit handelt es sich um eine jagdnahe Prüfung, bei der eine Niederwildjagd simuliert wird. Anstatt der geschossenen Hasen und Enten werden von den Hunden mit Sand gefüllte Säcke (Dummies) apportiert.
Soweit sogut.
Das wäre ja alles ganz nett, wenn es dabei nicht jede Menge Regeln zu beachten gäbe.
Das Dummy (für den Fang eines Junghunde recht groß und schwer, wie ich fand) darf nicht am Zipfel oder sonstwie herangeschleppt werden, sondern muß ordentlich mittig aufgenommen und sicher, aber mit weichem Maul, getragen und sauber abgegeben werden.
Wird aus dem Wasser apportiert, darf sich der Hund vor dem Abgeben des Dummies nicht schütteln, da sonst ja der schöne eben geschossene Sonntagsbraten zerfleddert werden würde.
Auf meinen Einwand, dass das Dummy für mein Herzchen doch noch recht schwer sei, meinte Barbara: "Maanst, wanna an Hosn fanga dät, dassan net datrogn kannt?"
Gut, kein schlechtes Argument. ;-)
Sodann wurden wir mit verschiedenen Aufgabenstellungen vertraut gemacht (die weniger fortgeschrittenen Teilnehmer nur als Zuschauer), und mir schwirrte bald der Kopf von Blinds, Markings, Memories, Walk-ups und und und.....
Auch mußten wir gleich in der ersten Trainingseinheit erfahren, was die Hauptqualität eines guten, jagdlich geführten Retrievers ausmacht:
Warten, warten, warten und nochmals warten!
Und zwar ruhig, ohne rumzuhampeln und vor allem: ohne auch nur den kleinsten Pieps, sei es ein Bellen oder ein Winseln, von sich zu geben.
Und das, während pausenlos geschossen wird, einem die Dummies nur so um die Ohren fliegen und die anderen Hunde zu Apporten geschickt werden. Entspannte Aufmerksamkeit ist gefragt, denn man weiß nie, wann man für welche Aufgabe drankommt und welches Dummy nun für welchen Hund bestimmt ist.
"Steadyness" nennt man das, und ein Hund der "unsteady" ist, wird sofort disqualifiziert, weil der den Jagderfolg der ganzen Gesellschaft gefährdet.
Das hat mein Kleiner aber für sein Alter mit Bravour gemeistert! *stolzbin*
Na gut, den Hintern hat's ihm bei jedem Dummywurf regelmäßig abgehoben und sein Hals ist jetzt, vom Linsen nach den geworfenen Dummies, ungefähr 40 cm lang. ;-)
Das zweite große Standbein in der Dummy-Arbeit ist die exakte Lenkbarkeit des Hundes. Die wird von Anfang an in ganz kleinen Schritten aufgebaut, man beginnt mit dem "Voran" auf kurze Distanz über sogennante Memories.
Sehr beeindruckend, gerade für mich als ehemalige Rettungshundlerin, wie exakt sich die fortgeschrittenen Hunde auf weite Distanz mit unterschiedlichen Pfeif-Signalen dirigieren lassen und wie triebig sie trotz der "Einmischung" durch den HF arbeiten.
(Wo ich doch früher, wenn die Kara in der Suche zufällig an mir vorbeirannte, immer schnell mit dem Arm in die von ihr eingeschlagenen Richtung gezeigt habe und dazu ein inbrünstiges "Reviiieer!!" gerufen habe, und mir deshalb vom Richter eine sehr gute Lenkbarkeit bescheinigt wurde, hihi!!)
Aber, um euch nicht länger zu langweilen: Mein Kleiner hat sich ganz toll gezeigt! Ich bin superstolz auf ihn, und mir haben die zwei Tage sehr großen Spaß gemacht!
Freue mich schon darauf, in Zukunft viel Neues zu lernen!
Kara durfte sich derweilen daheim von meinen Männern verwöhnen lassen. Dafür lege ich ihr heute ein kleines Fährtchen, meinem Fräulein Wichtig.
Ich wünsche euch viel Spaß nächste Woche beim Flächentraining in Seeboden.
Ich wäre gerne dabei, aber man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. :-(
Bin an dem Wochenende als Richter-Steward beim internationalen Workingtest in Maria Schmolln eingeteilt und sehr gespannt darauf, was von den Profis der Szene für Leistungen gezeigt werden!
Bis bald!
Sabine mit Kara und Niko
da sich zuhause keiner meine begeisterten Ergüsse über unser erstes richtiges Trainingswochenende in Sachen Dummy anhören mag, müßt ihr jetzt herhalten!
Barbara Bachleitner hat gerufen, und wir (Niko -genannt "der Bauernhirsch"- und meine Wenigkeit) und noch ein paar auswärtige Retrievermenschen, die bereits Dummy-Erfahrung hatten, kamen nach Oberösterreich ins heilige Maria Schmolln zu Barbaras Dummy-Tagen gepilgert.
Zuvor hatte ich mich noch mit einer sündteuren Sportausrüstung (diverse Dummies, Dummytasche, Retrieverleine, Jagdpfeife) professioniell ausgerüstet. Schließlich will man sich gegenüber seinen Trainingskollegen nicht gleich beim ersten Zusammentreffen als blutiger Anfänger outen. ;-)
Blöderweise habe ich dann vor Aufregung die Dummies im Auto liegen lassen, was uns von den schwer bepackten Kollegen in Grün den Kommentar: "Maants Ihr, wir trogn eich eire Dummies?" einbrachte.
Aber schließlich war alles komplett und wir wurden in die Geheimnisse des professionellen Säckeschleppens eingeweiht.
Zur Info:
Bei der Dummy-Arbeit handelt es sich um eine jagdnahe Prüfung, bei der eine Niederwildjagd simuliert wird. Anstatt der geschossenen Hasen und Enten werden von den Hunden mit Sand gefüllte Säcke (Dummies) apportiert.
Soweit sogut.
Das wäre ja alles ganz nett, wenn es dabei nicht jede Menge Regeln zu beachten gäbe.
Das Dummy (für den Fang eines Junghunde recht groß und schwer, wie ich fand) darf nicht am Zipfel oder sonstwie herangeschleppt werden, sondern muß ordentlich mittig aufgenommen und sicher, aber mit weichem Maul, getragen und sauber abgegeben werden.
Wird aus dem Wasser apportiert, darf sich der Hund vor dem Abgeben des Dummies nicht schütteln, da sonst ja der schöne eben geschossene Sonntagsbraten zerfleddert werden würde.
Auf meinen Einwand, dass das Dummy für mein Herzchen doch noch recht schwer sei, meinte Barbara: "Maanst, wanna an Hosn fanga dät, dassan net datrogn kannt?"
Gut, kein schlechtes Argument. ;-)
Sodann wurden wir mit verschiedenen Aufgabenstellungen vertraut gemacht (die weniger fortgeschrittenen Teilnehmer nur als Zuschauer), und mir schwirrte bald der Kopf von Blinds, Markings, Memories, Walk-ups und und und.....
Auch mußten wir gleich in der ersten Trainingseinheit erfahren, was die Hauptqualität eines guten, jagdlich geführten Retrievers ausmacht:
Warten, warten, warten und nochmals warten!
Und zwar ruhig, ohne rumzuhampeln und vor allem: ohne auch nur den kleinsten Pieps, sei es ein Bellen oder ein Winseln, von sich zu geben.
Und das, während pausenlos geschossen wird, einem die Dummies nur so um die Ohren fliegen und die anderen Hunde zu Apporten geschickt werden. Entspannte Aufmerksamkeit ist gefragt, denn man weiß nie, wann man für welche Aufgabe drankommt und welches Dummy nun für welchen Hund bestimmt ist.
"Steadyness" nennt man das, und ein Hund der "unsteady" ist, wird sofort disqualifiziert, weil der den Jagderfolg der ganzen Gesellschaft gefährdet.
Das hat mein Kleiner aber für sein Alter mit Bravour gemeistert! *stolzbin*
Na gut, den Hintern hat's ihm bei jedem Dummywurf regelmäßig abgehoben und sein Hals ist jetzt, vom Linsen nach den geworfenen Dummies, ungefähr 40 cm lang. ;-)
Das zweite große Standbein in der Dummy-Arbeit ist die exakte Lenkbarkeit des Hundes. Die wird von Anfang an in ganz kleinen Schritten aufgebaut, man beginnt mit dem "Voran" auf kurze Distanz über sogennante Memories.
Sehr beeindruckend, gerade für mich als ehemalige Rettungshundlerin, wie exakt sich die fortgeschrittenen Hunde auf weite Distanz mit unterschiedlichen Pfeif-Signalen dirigieren lassen und wie triebig sie trotz der "Einmischung" durch den HF arbeiten.
(Wo ich doch früher, wenn die Kara in der Suche zufällig an mir vorbeirannte, immer schnell mit dem Arm in die von ihr eingeschlagenen Richtung gezeigt habe und dazu ein inbrünstiges "Reviiieer!!" gerufen habe, und mir deshalb vom Richter eine sehr gute Lenkbarkeit bescheinigt wurde, hihi!!)
Aber, um euch nicht länger zu langweilen: Mein Kleiner hat sich ganz toll gezeigt! Ich bin superstolz auf ihn, und mir haben die zwei Tage sehr großen Spaß gemacht!
Freue mich schon darauf, in Zukunft viel Neues zu lernen!
Kara durfte sich derweilen daheim von meinen Männern verwöhnen lassen. Dafür lege ich ihr heute ein kleines Fährtchen, meinem Fräulein Wichtig.
Ich wünsche euch viel Spaß nächste Woche beim Flächentraining in Seeboden.
Ich wäre gerne dabei, aber man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. :-(
Bin an dem Wochenende als Richter-Steward beim internationalen Workingtest in Maria Schmolln eingeteilt und sehr gespannt darauf, was von den Profis der Szene für Leistungen gezeigt werden!
Bis bald!
Sabine mit Kara und Niko
Karaberner - 4. Jun, 08:06